Viele Menschen leben mit Schmerzen – Tag für Tag. Doch besonders belastend ist es, wenn man zwar Beschwerden hat, aber keine klare Ursache gefunden wird. Untersuchungen bleiben unauffällig, Arztgespräche enden mit Achselzucken, und irgendwann stellt man sich die Frage: «Bilde ich mir das alles nur ein?» Die Antwort ist klar: Nein!
Schmerzen ohne eindeutige Diagnose sind trotzdem real. Sie sind nur oft komplexer als eine einfache Entzündung oder ein gebrochener Knochen. Aber was kann man tun, wenn man keine klare Erklärung bekommt?
Der Kompass im Nebel – wie man handlungsfähig bleibt
Stellen Sie sich vor, Sie segeln bei dichtem Nebel. Sie wissen nicht genau, wo das Ziel liegt, aber Sie wissen, dass Sie sich nicht treiben lassen können. In einer solchen Situation hilft ein Kompass. Auch bei unklaren Schmerzen brauchen Sie eine innere Ausrichtung / einen Kompass – einfache, konkrete Schritte, um handlungsfähig zu bleiben.
Hier drei leicht umsetzbare Strategien:
Das tut mir gut – eine einfache Liste erstellen
Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und schreiben Sie auf, was Ihnen guttut – körperlich, seelisch und sozial. Das können kleine Dinge sein: ein Spaziergang, Musik hören, eine bestimmte Bewegung oder ein Telefonat mit einem lieben Menschen. Machen Sie daraus eine «gut-für-mich»-Liste und versuchen Sie täglich bewusst etwas davon einzuplanen. Das stärkt Ihr Nervensystem und wirkt dem Gefühl von Ohnmacht entgegen.
Bewegung mit Feingefühl
Sanfte Bewegung kann Wunder wirken – auch ohne Diagnose. Wichtig ist: hören Sie auf Ihren Körper. Kurze, regelmässige Einheiten wie Spazierengehen, leichtes Yoga oder Mobilisationsübungen helfen, den Kreislauf anzuregen und das Nervensystem zu beruhigen. Auch progressive Muskelentspannung (PMR) kann Schmerzen regulieren, selbst wenn die Ursache unbekannt bleibt.
Schmerztagebuch führen
Ein Schmerztagebuch kann dabei helfen, Muster zu erkennen. Wann treten die Schmerzen auf? Was könnte sie verstärken oder lindern? Auch wenn es keine Diagnose liefert, schafft es ein Gefühl von Kontrolle und kann später bei Gesprächen mit Fachpersonen hilfreich sein.
(Link pdf Schmerztagebuch zum Herunterladen)

Wer kann helfen – und wo finde ich Unterstützung?
Wenn klassische Diagnostik an ihre Grenzen stösst, ist es wichtig, sich an die richtigen Stellen zu wenden. Hier einige bewährte Anlaufstellen:
- Hausarzt oder Hausärztin: Sie bleiben erste Ansprechperson und koordinieren weitere Abklärungen.
- Schmerzspezialisten: In vielen Regionen in der Schweiz gibt es Schmerzambulanzen oder spezialisierte Kliniken
SPS Schmerzspezialist:in finden | Swiss Pain Society
- Physiotherapeut:innen mit Spezialisierung auf chronische Schmerzen: sie können dir helfen gezielte Übungen zu machen oder wieder mehr Bewegung in deinen Alltag zuintegrieren, ohne eine Schmerzzunahme zu generieren.
- Psychosomatische oder psychologische Fachpersonen: Bei Schmerzen ohne klare körperliche Ursache kann psychologische Begleitung entlasten – nicht, weil es «nur psychisch» ist, sondern weil Körper und Psyche eng zusammenarbeiten.
Warum eine Online-Lösung ein idealer Einstieg sein kann
Oft scheitert Hilfe nicht an der Motivation, sondern an der Umsetzung: lange Wartezeiten, weite Wege, Überforderung durch Informationsflut. Eine Online-Lösung bietet hier einen niederschwelligen Einstieg – flexibel, ortsunabhängig und ohne Druck.
Digitale Programme wie Online-Kurse, Apps oder geführte Übungen können erste Orientierung geben, Wissen vermitteln und Übungen anleiten – gerade dann, wenn man sich noch in der Suchphase befindet. Sie ermöglichen es, im eigenen Tempo kleine Schritte zu machen und das Vertrauen in den eigenen Körper zurückzugewinnen.
Ein Beispiel ist unser kostenloser Einstiegskurs, der genau dafür entwickelt wurde – um den ersten Schritt aus dem Nebel zu wagen.
Link zu Freemium
Fazit
Schmerzen ohne Diagnose sind keine Einbildung – sie sind ein Signal, das ernst genommen werden muss, auch wenn die Ursache (noch) unklar ist. Wichtig ist, dass man nicht in der Passivität verharrt, sondern beginnt, kleine, selbstwirksame Schritte zu gehen. Der Weg aus dem Schmerz ist selten geradlinig – aber jeder Schritt zählt.
Literaturverzeichnis
Ärzteblatt, D. (2022). Chronischer Schmerz: Lange Wartezeiten auf die Diagnose. Von Deutsches Ärzteblatt: https://www.aerzteblatt.de/news/chronischer-schmerz-lange-wartezeiten-auf-die-diagnose-e376a43f-8d7f-4b41-a10c-c3d6181f76da abgerufen
AWFM online. (2023). DEGAM-S1 Handlungsempfehlung: Chronischer nicht-tumorbedingter Schmerz. Von AWFM online: https://register.awmf.org/assets/guidelines/053-036k_S1_Chronischer_Schmerz_2025-02.pdf abgerufen
Kieferwissen-Redaktion. (2021). Chronische Schmerzen ohne Befund – Was tun? Von Kieferwissen: https://www.kieferwissen.de/index.php/chronische-schmerzen-ohne-befund-was-tun/ abgerufen
Pfizer Pharma GmbH. (2023). Kein Arzt kann mir helfen: Was können Sie für Ihre Diagnose tun? Von Leben mit Schmerz: https://www.leben-mit-schmerz.de/content/kein-arzt-kann-mir-helfen-was-konnen-sie-fur-ihre-diagnose-tun abgerufen